VMware, Inc., ist ein US-amerikanisches Unternehmen, das Software im Bereich der Virtualisierung entwickelt. Das Unternehmen wurde 1998 mit dem Ziel gegründet, eine Technik zu entwickeln, virtuelle Maschinen auf Standard-Computern zur Anwendung zu bringen. Das bekannteste Produkt ist VMware Workstation.
Entwicklung des Unternehmens
Die Verkaufszahlen des Unternehmens haben sich insbesondere seit der Etablierung von Virtualisierung bei großen Unternehmen rasant entwickelt. Weil sich dieses Wachstum nicht genug im Aktienkurs der Mutter EMC niedergeschlagen hat, brachte EMC VMware Inc. am 14. August 2007 an die Börse (das Unternehmen verkaufte 10 % der VMware-Aktien, insgesamt 33 Millionen Stück).
Die Aktien schossen an der New Yorker Börse am Ausgabetag um 86 Prozent in die Höhe, bei einem Ausgabepreis von 29 US-Dollar. Am Schluss des Emissionstages notierte der Kurs in New York bei 53,99 US-Dollar. Damit war VMware am ersten Handelstag rund 19,1 Milliarden US-Dollar wert. Inzwischen ist VMware etwa 33 Milliarden US-Dollar wert, und damit wertvoller als der Mutterkonzern EMC exklusive VMware.
Beteiligungen
- Zimbra
- SpringSource
- GemStone Systems
Anwendungsfragestellungen
Einsatzgebiete der Produkte
Im Bereich der Softwareentwicklung erleichtern virtuelle Maschinen den Entwicklungsprozess, da verschiedene Instanzen gleichzeitig parallel laufen können. Damit können verschiedene Entwicklungs-Stände bequem getestet werden. Durch Snapshots können Wiederanlaufpunkte gesichert werden, zu denen wieder zurückgekehrt werden kann. Die Installationen werden als Image-Dateien abgelegt und können damit über eine Netzwerkanbindung verschiedenen Entwicklern mit gleichem Stand zur Verfügung gestellt werden.
Da sich mit VMware auch ältere Betriebssysteme in aktuelle Systeme einbinden lassen, kann ältere Software in der Emulation uneingeschränkt genutzt werden, solange keine problematischen Hardwarezugriffe auftreten (wie z. B. in einigen Grafikanwendungen).
VMware kann auch als Brücke von Windows zu Linux oder Mac OS X dienen, da sich jedes beliebige Windows-Betriebssystem in alle gängigen Linux-Varianten und Mac OS X einbinden lässt. Somit können sämtliche Windows-Programme unter diesen Betriebssystemen eingesetzt werden, ohne dass zwei Betriebssysteme parallel auf unterschiedlichen Festplattenpartitionen installiert werden müssen.
Das virtualisierte Windows-Betriebssystem kann einfach als „Fenster“ innerhalb des Host-Betriebssystems aufgerufen werden, während man zugleich auf dem anderen Betriebssystem weiterarbeitet. Natürlich lassen sich auch umgekehrt Linux und andere Betriebssysteme, aber nicht Mac OS X, in die Windows-Umgebung integrieren.
Wer einen eigenen Server im Internet mit vollen Administratorrechten betreiben will und dafür nicht einen eigenen dedizierten Server mieten, sondern seinen eigenen Home-PC nutzen möchte, dem kann VMware ebenfalls gute Dienste leisten. Um den eigenen Rechner nicht direkt dem Internet auszusetzen, aber dennoch Kosten für einen weiteren Server und eine Firewall zu sparen, werden Home-PC, Firewall und Internet-Server als unterschiedliche Rechner in einem virtuellen Netzwerk abgebildet. Ein umfangreicher Artikel zu diesem Thema ist in der vom Heise-Verlag herausgegebenen Computer-Zeitschrift c’t (Ausgabe 20/2005) erschienen.
Ein weiterer großer Vorteil liegt im Disaster Recovery. Da ein virtueller Server ganz einfach wie ein Verzeichnis kopiert werden kann (mitsamt allen Einstellungen), kann man dieses zum Beispiel auf externen Festplatten speichern. Im Bedarfsfall können so ganze Serverlandschaften mitsamt allen Einstellungen binnen kürzester Zeit auf Ersatzgeräte (auf denen VMware installiert ist) kopiert und gestartet werden. Die zeitaufwendige und kostspielige Rekonstruktion der Feineinstellungen entfällt somit komplett.
Da die Gastsysteme in virtuellen Maschinen laufen, die – außer der CPU – immer die völlig gleiche virtuelle Hardware für die Betriebssysteme darstellen, sind Umzüge des Wirtssystems von einer Hardware auf eine andere völlig unproblematisch und durch einfaches Kopieren der VMware-Dateien möglich. Dieses ist insbesondere für Windows-Systeme vorteilhaft, macht aber bei Windows XP durch die durchgereichte CPU Probleme, da ein Umzug auf einen anderen Prozessor unter Umständen eine erneute Aktivierung erfordert.
Netzwerkkonfiguration
VMware bietet drei Möglichkeiten, die Netzwerkressourcen des Hosts zu nutzen. Je nach Anforderungen wird man eine dieser Möglichkeiten auswählen.
Bridge
Hier benutzt der Gast die Netzwerkverbindung des Hosts mit einer eigenen IP in dessen lokalem Netz. Das kommt der Installation eines separaten Rechners gleich – auch von außen her gesehen.
NAT
Der Gast bekommt eine IP in einem von VMware dafür eingerichteten privaten Netz, in dem auch der Host ist; der Host wird als Default-Gateway eingetragen. Via Adressübersetzung kann der Gast auf die Ressourcen des Hosts-Netzes zugreifen. Dabei hat er die gleichen Privilegien wie der Host – z. B. Freischaltung für Irc-Chat. Ressourcen des Gasts, z. B. Windows-Freigaben, sind nur vom Host aus unter der privaten IP des Gasts erreichbar. Von außen her ist nur eine IP sichtbar; dass sich dahinter mehrere Systeme befinden, kann nur durch inhaltliche Analyse des Datenverkehrs bemerkt werden.
Host only
Auch hier richtet VMware ein privates Netz ein. Es werden jedoch keine Regeln definiert, die dem Gast erlauben, dieses private Netz zu verlassen. Wenn zusätzliche Verbindungen gewünscht sind, müssen diese auf dem Host durch Routing (Forwarding) explizit hergestellt oder als Serverdienst (z. B. Proxy) realisiert werden. Diese Methode eignet sich vorzüglich, um einen dedizierten Server im lokalen Netz zu betreiben. Beispielsweise würde man für einen Terminalserver nur den Port für RDP freischalten.
Damit wäre die Maschine für ihren eigentlichen Bestimmungszweck im Netz erreichbar, während z. B. Viren, die sich über andere Ports verbreiten, beim Host landen würden. Auch für private Zwecke eignet sich diese Methode, da damit verhindert werden kann, dass der Gast unbemerkte IP-Verbindungen (z. B. für Spamversand) aufbaut. Von außen her gesehen liegen die Dinge ähnlich wie bei NAT, nur muss hier auf Port-Ebene analysiert werden.
Anmerkung: Natürlich erhalten mehrere Gastsysteme separate private Netze, die nur miteinander kommunizieren können, wenn es ausdrücklich gewünscht ist.
Dateisystem
In der Standardversion stellt VMware den Gastmaschinen ein eigenes Dateisystem in Form von Containerdateien, den VMDK-Dateien, zur Verfügung, das innerhalb des Dateisystems des Hosts angelegt wird. Die VMware-Dateien sind dort als Blöcke (normalerweise 2 GB) sichtbar; einzelne Dateien können nicht gelesen und manipuliert werden.
Mittels sogenannter Schnappschüsse (Snapshots) kann man ein Abbild („Image“) des laufenden Systems herstellen und bei Bedarf zurückspielen. Das ist beispielsweise dann praktisch, wenn man eine größere System-Aktualisierung („update“) plant und unter Umständen wieder zur ursprünglichen Konfiguration zurückkehren möchte.
Die ESX-/vSphere-Server bietet als eigenes Dateisystem VMFS, das sinnvollerweise mit einem Shared-Storage (NAS/SAN) genutzt wird. Innerhalb des VMFS-Volumes werden den VMWare-Gastmaschinen wiederum mittels einer Containerdatei (VMDK) virtuelle Festplatten zur Verfügung gestellt. VMFS-Volumes unterstützen u.a. das Vergrößern während des Betriebs, auch bei dynamisch wachsenden LUN´s (seit ESX 4); d.h. wenn mittels Storagevirtualiierung die bestehende SAN-Platte vergrößert wird.
Portabilität
Da die Gastsysteme auf einer abstrakten Maschine laufen, gestalten sich, wie oben schon erwähnt, Umzüge auf andere Hardware problemlos. Es genügt in der Regel, das Image zu kopieren und dann die virtuelle Maschine neu zu starten. Außerdem lässt sich mit Hilfe von ACE eine Installation auf einem portablen Datenträger erstellen, die auch ohne die Installation von VMware ausführbar ist.
Gelegentlich, aber nicht immer, verlangt das Gast-Betriebssystem nach erneuter Aktivierung. Innerhalb der VM-Versionen besteht Aufwärts-Kompatibilität; Installationen einer früheren Version können problemlos in eine neuere portiert werden. In umgekehrter Richtung ist diese Eigenschaft eingeschränkt. Die bordeigenen VMware-Tools bieten aber die Möglichkeit, bei der Installation eine Abwärts-Kompatibilität vorzusehen.
Sicherheit
Die Sicherheit von VMware-Anwendungen hängt davon ab, wie gut (oder schlecht) Host und Gäste gegeneinander abgeschottet sind. In der Vergangenheit wurden bereits Sicherheitslücken bekannt, die es dem Gast erlauben, seine Umgebung zu verlassen und damit in das Hostsystem einzudringen.
Quelle: Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/VMware)