Steven „Steve“ Paul Jobs (* 24. Februar 1955 in San Francisco, Kalifornien; + 5. Oktober 2011 in Palo Alto, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Unternehmer. Er war Mitgründer und langjähriger CEO von Apple Inc. und eine der bekanntesten Persönlichkeiten der Computerindustrie.
Zusammen mit Steve Wozniak und Ron Wayne gründete er 1976 Apple und half, das Konzept des Heimcomputers mit dem Apple II populär zu machen. Jobs war darüber hinaus Geschäftsführer und Hauptaktionär der Pixar Animation Studios und war nach einer Fusion größter Einzelaktionär der Walt Disney Company. Sein Vermögen wurde im März 2011 vom Wirtschaftsmagazin Forbes Magazine auf 8,3 Mrd. US-Dollar geschätzt.
Am 24. August 2011, wenige Wochen vor seinem Tod, trat Jobs als CEO von Apple zurück und wurde zum Vorsitzenden des Verwaltungsrates gewählt.
Leben
Kindheit und Jugend
Steve Jobs wurde als Sohn des syrischen Politikwissenschaftlers Abdulfattah Jandali und der Amerikanerin Joanne Carole Schieble in San Francisco geboren. Da die beiden 23-jährigen Studenten nicht für den Unterhalt des Kindes sorgen konnten, wurde er kurz nach der Geburt von Paul und Clara Jobs aus Mountain View, Kalifornien, adoptiert und erhielt den Namen Steven Paul. Von seinen biologischen Eltern wie auch von seiner leiblichen Schwester, der Autorin Mona Simpson, erfuhr er erst rund 30 Jahre später.
1972 machte er seinen High-School-Abschluss an der Homestead High School in Cupertino, Kalifornien, und schrieb sich am Reed College in Portland ein, verließ es aber schon nach dem ersten Semester. 1974 bereiste er Indien und beschäftigte sich mit dem Zen-Buddhismus.
Im Herbst 1974 nahm Steve Jobs an Zusammenkünften des Homebrew Computer Clubs teil. Zuvor lernte er über den gemeinsamen Freund Bill Fernandez Steve Wozniak kennen. Er beschaffte für Wozniak und sich einen Auftrag von Atari für das Spiel Breakout. Wozniak programmierte das Spiel in vier Tagen. Jobs behauptete, dass er nur 700 Dollar bekommen habe und gab Wozniak 350 Dollar, obwohl das Honorar 5000 Dollar betrug.
Während dieser Zeit entdeckte John T. Draper (alias Captain Crunch), dass man mit einer modifizierten Spielzeugpfeife, die sich in jeder Packung von Cap’n Crunch Frühstücksflocken befand, den 2600-Hertz-Ton erzeugen konnte, der bei AT&T von den Vermittlungsstellen verwendet wurde, um die Abrechnung der Gesprächsgebühren zu steuern. Wozniak baute daraufhin eine Blue Box, die diesen Ton erzeugen konnte. Er und Jobs begannen 1974, diese Kästen zu verkaufen, die es dem Besitzer ermöglichten, kostenlose Ferngespräche zu führen.
Apple
1976 gründeten Jobs und Wozniak zusammen mit Ronald Wayne die Apple Computer Company in Jobs´ Garage in Palo Alto, Kalifornien. Ihr erstes, mit dem Apfel mit Biss (Bite) beworbenes Produkt war der Apple I, der für 666,66 Dollar verkauft wurde. Der Prototyp steckte in einem selbstgebauten Holzgehäuse.
1977 wurde der Apple II eingeführt, der Apple zu einem wichtigen Akteur im Heimcomputermarkt machte. Im Dezember 1980 erfolgte die Umwandlung von Apple in eine Kapitalgesellschaft, und Apple präsentierte den Apple III, der jedoch kein vergleichbar großer Erfolg wurde. 1983 warb Jobs den Pepsi-Manager John Sculley für den Posten als Geschäftsführer bei Apple an. Im selben Jahr brachte Apple den Apple Lisa auf den Markt.
In dieser Zeit machte sich Steve Jobs für eine steuerlich begünstige Einführung von Personal Computern in Schulen stark. Der erste Artikel der New York Times, der Jobs erwähnt, handelt von diesem damals noch nicht durchsetzbaren Gesetzesvorhaben:
- „Der Hauptsponsor und Initiator dieses Vorstoßes ist die Apple Computer Corporation, deren Vorsitzender, Steve Jobs, zum wiederholten Mal schwor, Computer in jede amerikanische Schule zu bringen.“
- New York Times: Avid E. Sanger – The Computer Develops some Glitches, 9. Januar 1983. Aus dem Amerikanischen übersetzt.
1984 stellte Apple den Macintosh vor. Es war der erste kommerziell erfolgreiche Computer mit einer grafischen Benutzeroberfläche (also Bildschirmsymbolen statt Kommandozeilen-Code) und der Computermaus als Standardeingabemedium. Die Entwicklung des „Macs“ fing mit Jef Raskin und seinem Team an, die durch die Technik inspiriert wurden, die im Xerox Forschungszentrum entwickelt wurde, aber nicht kommerziell verwendet worden war. Der Erfolg des Macintosh brachte Apple dazu, den Apple II zugunsten der Macintosh-Produktlinie aufzugeben, die bis heute verfolgt wird.
Nach einem internen Machtkampf mit Sculley musste Jobs 1985 das Unternehmen verlassen. Fünf nahe Angestellte folgten ihm.
NeXT
Noch im selben Jahr gründete Steve Jobs ein neues Computerunternehmen: NeXT Inc. Aus Sorge, dass er bei den geplanten NeXT-Rechnern Apple-Technologie verwenden würde, ging Sculley gegen Jobs vor Gericht. Der Vorwurf lautete: Bruch treuhänderischer Verantwortlichkeit („Breach of fiduciary responsibility“) und „ruchlose“ Anstiftung zum Abziehen von Apples Handelsgeheimnissen. Das Verfahren endete am 17. Januar 1986 mit einem Vergleich, bei dem Jobs sich dazu verpflichtete, Apple eine Zeitlang Einblicke in NeXT-Entwicklungen zu gestatten, indem er der Firma Prototypen zeigte, und bis zum 1. Juli 1987 keine eigenen PCs auf den Markt zu bringen.
Für Jobs begannen fünf Jahre, die er nachträglich als eine seiner kreativsten Phasen bezeichnete. 1986 gründete er ein weiteres Computerunternehmen mit der Firma NeXT Computer. Die NeXT-Workstation war den anderen Geräten am Markt technisch voraus, wurde jedoch außer in der wissenschaftlichen Forschung niemals populär. So entwickelte Tim Berners-Lee das World Wide Web am Schweizer CERN-Institut auf einer NeXT-Workstation. NeXT verwendete zukunftsweisende Techniken wie das objektorientierte Programmieren, Display PostScript und magneto-optische Laufwerke.
Pixar
1986 investierte Jobs gemeinsam mit Edwin Catmull fünf Millionen Dollar (ein Drittel des ursprünglichen Preises) plus weitere fünf Millionen, um Pixar Inc., ein in Emeryville, Kalifornien ansässiges Computerzeichentrickfilm-Studio, von dessen Gründer George Lucas aus der Lucasfilm-Grafikabteilung herauszukaufen. Mit Toy Story gelang dem Unternehmen 1995 ein erster Erfolg.
Als erster vollständig computeranimierter Kinofilm wurde die Produktion mit dem Special Achievement Award (Sonderoscar) der Academy Awards ausgezeichnet. Für Findet Nemo, Die Unglaublichen – The Incredibles, Ratatouille, WALL·E – Der Letzte räumt die Erde auf, Oben und Toy Story 3 erhielt Pixar den Oscar in der Kategorie `Bester animierter Spielfilm`.
Am 24. Januar 2006 gab der Medien- und Entertainment-Konzern Walt Disney Company nach US-Börsenschluss bekannt, dass er die Pixar Inc. für 7,4 Mrd. Dollar übernehmen werde. Als Teil des Geschäfts wurde Pixar-CEO Steve Jobs in den Verwaltungsrat (genau: Board of Directors) von Disney aufgenommen. Zudem wurde Jobs durch seinen Pixar-Anteil von etwa 50,1 % mit 6 % größter Einzelaktionär bei Disney. Im März 2010 hielt Jobs 138 Millionen Disney-Aktien.
Rückkehr zu Apple
1996 kaufte Apple NeXT für 402 Mio. US-Dollar. Jobs übte seitdem eine Beratertätigkeit im Unternehmen aus. Im August 1997 wurde er Mitglied des Vorstandes und kurz darauf, nach der Entlassung von Gil Amelio im September des Jahres, vorübergehend Geschäftsführer des Unternehmens.
Mit dem Kauf von NeXT wurde dessen Technik übernommen und in die Apple-Produkte integriert; hauptsächlich handelte es sich dabei um NeXTStep, das schrittweise aktualisiert und schließlich unter dem Namen Mac OS X zum neuen Betriebssystem der Macintosh-Rechner wurde. Es hat nicht nur oberflächliche Ähnlichkeiten wie zum Beispiel das Dock, sondern verwendet dieselben Kerntechnologien, insbesondere FreeBSD, Objective-C und die Cocoa-API.
Unter Jobs‘ Führung wurde 1998 der iMac eingeführt, der half, den angeschlagenen Konzern in die Gewinnzone zurückzuführen. Mit den tragbaren Musikabspielgeräten iPods, der Jukebox-Software iTunes, dem iTunes Store (bis 2006 iTunes Music Store) und dem iPhone schuf das Unternehmen einen neuen Markt für „Digital Lifestyle“-Produkte. An den Erfolg dieser Produkte knüpfte das am 27. Januar 2010 durch Jobs präsentierte iPad an.
Jobs arbeitete bei Apple über mehrere Jahre hinweg für ein Jahresgehalt von einem Dollar und wurde damit in das Guinness-Buch der Rekorde als schlechtest bezahlter Geschäftsführer aufgenommen. Nachdem Apple wieder zu einem gewinnträchtigen Unternehmen geworden war, entfernte das Unternehmen im Januar 2001 das „vorübergehend“ aus Jobs‘ Titel des Geschäftsführers.
Zusätzlich zu seinem Gehalt erhielt Jobs allerdings einige exklusive Geschenke von der Geschäftsleitung; beispielsweise einen 35 Mio. US-Dollar teuren Jet im Jahr 1999, den er in der ungenutzten Zeit an Apple vermietet hatte, sowie fast 30 Millionen Anteile der Apple-Aktien 2000-2002. Im März 2010 hielt Jobs 5,426 Millionen Apple-Aktien.
Im Januar 2011 übergab Steve Jobs das Tagesgeschäft aus gesundheitlichen Gründen an Tim Cook. Er blieb jedoch weiterhin CEO von Apple.
Am 24. August 2011 trat Steve Jobs endgültig als CEO von Apple zurück. Tim Cook wurde schließlich offiziell zum dauerhaften Nachfolger berufen, nachdem er den Konzern bereits seit dem 17. Januar 2011 vertretungsweise führte. Jobs selbst wurde zum Vorsitzenden des Verwaltungsrats gewählt. Diese Position hatte er bis zu seinem Tod am 5. Oktober inne.
Quelle: Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Steve_Jobs)