Street View

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Google Street View ist ein Zusatzdienst zu Googles Kartendienst Google Maps und dem Geoprogramm Google Earth. Es werden Ansichten in 360-Grad-Panoramabildern aus der Straßenperspektive dargestellt. Erstmals vorgestellt wurde der Dienst im Juni 2007 auf der Where-2.0-Konferenz in San José mit ausgesuchten Ansichten lediglich verfügbar in den Vereinigten Staaten. In der Folgezeit wurde der Dienst international ausgeweitet und sorgte insbesondere aufgrund Datenschutzbedenken für Schlagzeilen.

Technik und Aufnahme

Bei den Rohdaten handelt es sich um digitalisierte 360-Grad-Panoramabilder, die mit speziell ausgerüsteten Pkw und Fahrrädern aufgenommen werden. Diese Spezialfahrzeuge haben auf dem Dach in etwa 2,9 Metern Höhe (beim Google-Bike augenscheinlich etwas niedriger) neun Kameras montiert: acht Kameras für den 360-Grad-Blick, eine Kamera ist nach oben gerichtet.

Darüber hinaus sind drei Lasermessgeräte zur dreidimensionalen Vermessung vorhanden. Durch die gesammelten 3D-Daten soll es zu einem späteren Zeitpunkt in Google Earth auch eine räumliche Darstellung der Gebäude mit den Street-View-Daten als Oberflächen geben. Der Erfassungsradius der von der deutschen Firma SICK hergestellten Laserscanner beträgt etwa 50 Meter.

Zusätzlich zu den Foto- und 3D-Daten werden auch Daten über Funknetze gesammelt. Diese Daten umfassen den Netzwerknamen (SSID), die Verschlüsselungsstärke und die MAC-Adressen der verwendeten Geräte. Diese WLAN-Daten sollen zur WLAN-basierten Ortung dienen. Neben diesen Verkehrsdaten wurden, soweit die Netzwerke nicht verschlüsselt waren, auch die übermittelten Daten mitgeschnitten.

Google verwendet dazu das Programm Kismet. Die Methode ist, unter anderem als Wardriving, seit längerem bekannt. Im März 2011 verhängte die französische Datenschutzbehörde CNIL eine Geldstrafe gegen Google wegen des Datensammelns.

Zur Nutzung der Street-View-Daten in Google Maps gelangt der Nutzer, indem er das gelb-orange Symbol eines stilisierten Männchens (Pegman) auf der linken oberen Seite des Google-Maps-Interface mit dem Cursor in dem ausgewählten Gebiet auf einen bestimmten Ort zieht.  Straßen, für die Street-View-Daten verfügbar ist, sind blau unterlegt. Steht Street View für eine bestimmte Karte nicht zur Verfügung, ist das Männchen ausgegraut.

Das Bild ist dann mit der Maus um 360 Grad sowie nach oben und unten drehbar. In Google Maps sind Pfeile in das Bild integriert, um zum nächsten oder zurück zum vorherigen Panorama zu wechseln. Da etwa alle zehn Meter ein Foto gemacht wird, ist es dadurch möglich, eine Strecke virtuell in Google Maps oder Google Earth „abzufahren“.

Kameras
Google hat in der Vergangenheit vier Arten von Street-View-Kameras montiert. Kameras der Generation 1, 2, 3 und 4 wurden verwendet, um Fotos in den Vereinigten Staaten zu machen. Die erste Generation der Kameras war schnell überholt, und weitere Bilder wurden mit der zweiten und dritten Generation aufgenommen. Die zweite Generation wurde verwendet, um Fotos in Australien zu machen.

Die erste, zweite und dritte Generation der Street-View-Kameras verursachten einen gelegentlich sichtbaren Schatten in den Bildern, die morgens und abends aufgenommen wurden. Die neue Kamera der vierten Generation wird verwendet, um alte Aufnahmen zu ersetzen, die mit früheren Kameragenerationen aufgenommen wurden. Die vierte Generation der Street-View-Kamera nimmt Bilder nahezu in HD-Qualität auf, also wesentlich besser als frühere Kameras.

Im Februar 2010 führte Google an einem Schneemobil die vierte Generation der Street-View-Kamera mit, um Bilder der „Whistler Blackcomb Ski Slopes“ für die Olympischen Winterspiele in Vancouver (Kanada) aufzunehmen.

Verfügbarkeit

Der Dienst erfasst in den USA einen Großteil des Landes und steht seit Sommer 2008 auch für Teile Frankreichs, Japans, Italiens, Spaniens, Neuseelands und Australiens zur Verfügung. Die Strecke der Tour de France im Jahr 2008 wurde drei Tage vor ihrem Start in Google Street View veröffentlicht. Seit März 2009 ist der Dienst auch in Großbritannien und den Niederlanden verfügbar. Die Städte Rom, Mailand, Florenz sowie Straßen rund um den Comer See, mit vielen kleinen Dörfern und Städten, sind bereits erfasst und verfügbar.

Am 18. August 2009 wurden Straßenansichten der Schweizer Großregionen von Genf, Basel, Bern und Zürich sowie Luzern, Winterthur und der portugiesischen Städte Lissabon und Porto veröffentlicht. Außerdem ist Mexiko-Stadt per Street View einsehbar. Am 20. Januar 2010 wurden Dänemark und Schweden hinzugefügt, am 9. Februar Norwegen und Finnland. Am 11. März kamen Hongkong und Macao hinzu.  Am 8. Juni wurden Bilder aus Südafrika aus Anlass der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 veröffentlicht. Am 8. Dezember wurde Street View für Rumänien veröffentlicht.

Urheberrecht

Das Bildmaterial von Google Maps unterliegt Googles Urheberrecht und darf weder von Privatpersonen noch von Firmen verwendet werden, wenn die Lizenzbestimmungen von Google nicht exakt eingehalten werden. Zum Beispiel muss eine Privatperson, die ein Bild oder einen Ausschnitt aus Google Maps oder Google Earth benutzt, das Google-Logo in diesem Bild belassen, um die Lizenzbestimmungen nicht zu verletzen. Zudem ist in den meisten Fällen eine Genehmigung erforderlich.

Zusätzliche Dienste

Die Street-View Bilder, aber auch das Kartenmaterial von Google Maps können auch auf Mobiltelefonen oder PDAs angesehen werden. Um den Kartendienst mobil nutzen zu können, muss man die entsprechende Software auf dem Gerät installieren, auf dem Apple iPhone ist Google Maps inkl. Street View schon installiert. Auch auf vielen Android-Handys ist Google Maps meistens vorinstalliert, kann aber auch aus dem Android Market bezogen werden.

Neben den beiden speziellen Versionen für iPhone und Android gibt es auch eine auf Java-Basis, die mit Pocket PCs, Symbian und Palm-OS-Geräten kompatibel ist. Die Software kann entweder manuell durch einen Download oder automatisch, durch Erkennung des Handys installiert werden.

Einbindung in eigene Seiten
Google bietet eine Programmierschnittstelle (API), mit der man Google Street View und Google Maps in seine eigenen Seiten einbinden kann. Zur Einbindung ist ein Schlüssel nötig, der die eigenen Seiten berechtigt, Anfragen an den Google-Maps-Server zu stellen. Dieser kann von Google gratis bezogen werden. Das API bietet viele Möglichkeiten, die 360°-Panoramabildern auf der eigenen Seite zu konfigurieren, beispielsweise kann eine Zoomleiste eingeblendet werden, oder die Pixel-Abmessungen der Karten können im Code definiert werden.

Quelle: Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Street_View)

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